Russlands zunehmender Vorstoß, die Dollarisierung zu reduzieren, verändert die wichtigsten Energie- und Rohstoffkorridore Asiens. Am 20. Oktober gab der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexander Novak bekannt, dass das Land 90-95% seiner Handelsabrechnungen mit China und Indien in nationale Währungen umgewandelt hat, was eine deutliche Abkehr von der Abhängigkeit vom US-Dollar bedeutet. Dieser Schritt unterstreicht eine breitere Neuausrichtung im globalen Finanzwesen, da sich Moskau an die von den westlichen Nationen auferlegten Beschränkungen anpasst.
Laut Tass erklärte Novak in einem Interview bei Solovyov Live TV:
„Der Markt hat natürlich einen Bedarf an Zahlungen in nationalen Währungen geschaffen. Mit unseren Freunden in China und Indien sind wir zum Beispiel dazu übergegangen, etwa 90-95% der Transaktionen in nationalen Währungen abzuwickeln.“
Er fügte hinzu: „Dies geschah spontan, ohne ein bestimmtes Ziel, einfach weil Zahlungen in der zuvor dominierenden Währung nicht mehr erlaubt sind.“ Der stellvertretende Premierminister betonte, dass dieser Übergang organisch – ohne direkte staatliche Intervention – erfolgte, als sich die globale Finanzlandschaft an die Sanktionen anpasste, die Russlands Zugang zu Dollar-basierten Zahlungssystemen einschränkten.
Trotz des geopolitischen Drucks stellte Novak fest, dass die Verwendung lokaler Währungen die Handelsströme zwischen Russland und seinen wichtigsten asiatischen Partnern nicht behindert hat. Im Gegenteil, diese Vereinbarung hat es Moskau ermöglicht, seine Energie- und Rohstoffexporte fortzusetzen und gleichzeitig die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zu stärken.
Die Länder der BRICS, der ASEAN und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) verstärken ihre Bemühungen, den Dollar abzuschaffen, um sich von den US-Sanktionen, den Inflationsrisiken und dem mit der Dollar-Dominanz verbundenen politischen Einfluss zu befreien. Durch die Umstellung auf lokale Währungen oder alternative Reservesysteme wollen sie ihre wirtschaftliche Souveränität stärken und sich vor finanziellen Schocks aus den USA schützen. Diese Bemühungen spiegeln die sich verändernde geopolitische Dynamik und eine wachsende Dynamik in Richtung einer multipolaren globalen Finanzordnung wider.