Laut der Konjunkturanalyse von Eurostat stieg die jährliche Inflationsrate im Euroraum im September 2025 auf 2,2% und signalisierte damit eine leichte Erholung des Preiswachstums nach Monaten der Disinflation. In der Zwischenzeit hat sich die wirtschaftliche Stimmung im gesamten Euroraum leicht, aber merklich verbessert, was den vorsichtigen Optimismus der Verbraucher und Unternehmen widerspiegelt.
🔍 Inflation Breakdown Die Daten zeigen, dass die Divergenz zwischen den Sektoren anhält:
Die Preise für Dienstleistungen stiegen um 3,2% gegenüber dem Vorjahr, was auf den Anstieg der Kosten für Tourismus, Wohnen und Gesundheit zurückzuführen ist.
Nahrungsmittel, Alkohol und Tabakwaren stiegen um 3,0%, da sich die Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel stabilisierten, die Handelsspannen jedoch hoch blieben.
Die Energiepreise hingegen sanken den dritten Monat in Folge um 0,4%, was auf niedrigere Kosten für die Gasspeicherung und die milde Witterung in Europa zurückzuführen ist.
Die Kerninflation (ohne Energie und unverarbeitete Nahrungsmittel) blieb stabil bei 2,8%, was darauf hindeutet, dass der zugrunde liegende Preisdruck trotz des Rückgangs der Gesamtinflation anhielt.
🏦 Auswirkungen auf Politik und Märkte Die jüngsten Zahlen halten die Inflation leicht über dem 2%-Ziel der Europäischen Zentralbank und halten den Druck auf die politischen Entscheidungsträger aufrecht. Obwohl die EZB seit Mitte 2025 keine Zinserhöhungen mehr vorgenommen hat, haben Beamte wiederholt betont, dass die Zinssätze „so restriktiv wie nötig“ bleiben werden, um Preisstabilität zu gewährleisten.
Ökonomen interpretieren diese Daten als Zeichen dafür, dass der Euroraum von einer Phase hoher Inflation zu einem ausgewogeneren und langsameren Wachstumsumfeld übergeht. Der begrenzte Anstieg der Reallöhne deutet jedoch darauf hin, dass sich die Kaufkraft der Haushalte noch nicht vollständig von dem Inflationsschock von 2022-2024 erholt hat.
„Die europäische Wirtschaft stabilisiert sich, beschleunigt sich aber noch nicht“, sagte ein Analyst der ING Group. „Wir sehen die ersten Anzeichen einer Normalisierung, aber die Wachstumsbasis ist immer noch fragil.“
Der bescheidene Anstieg des Verbrauchervertrauens wurde durch einen Rückgang der Arbeitslosenquote auf ein Zwanzigjahrestief von 6,1% und eine leichte Verbesserung der Industrieproduktion in Deutschland und Frankreich unterstützt. Die privaten Investitionen bleiben jedoch schleppend und die Haushaltskonsolidierung in einigen Mitgliedstaaten könnte die Erholung der Nachfrage Anfang 2026 begrenzen.
Der Eurostat-Bericht vom September zeigt, dass sich Europa insgesamt langsam auf eine „weiche Landung“ zubewegt – Vermeidung einer Rezession, aber langsames Wachstum und anhaltender Preisdruck