Britische Steuerbehörde zielt auf Krypto-Investoren mit 65.000 „Nudge“-Briefen

Die britische Steuerbehörde hat ihre Bemühungen verstärkt, gegen die Nichteinhaltung von Kryptosteuern vorzugehen, und hat im Steuerjahr 2024-25 etwa 65.000 „Nudge“-Briefe verschickt.

Starker Anstieg durch FOIA-Daten aufgedeckt

Einem Bericht der Financial Times zufolge haben Daten, die die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft UHY Hacker Young durch einen Antrag auf Informationsfreiheit (Freedom of Information Act, FOIA) erhalten hat, gezeigt, dass die britische Steuerbehörde HMRC (His Majesty’s Revenue and Customs) mehr als doppelt so viele Briefe verschickt hat wie im Jahr zuvor (27.700). Die Daten zeigen auch, dass im Steuerjahr 2021-22 8.329 Briefe an Krypto-Investoren verschickt wurden, während im darauffolgenden Jahr keine Briefe verschickt wurden.

Das HMRC verwendet diese Schreiben in der Regel als letzte Warnung, bevor es eine formelle Steuerprüfung gegen Personen einleitet, die der Steuerhinterziehung oder -umgehung verdächtigt werden.

Verwirrung und Unwissenheit der Anleger

Neela Chauhan, Partnerin bei UHY Hacker Young, führt den Anstieg möglicher Verstöße nicht nur auf die wachsende Zahl von Krypto-Nutzern zurück, sondern auch auf die Unwissenheit der Anleger.

„Die Steuervorschriften für Kryptowährungen sind ziemlich komplex und es gibt eine große Gruppe von Menschen, die mit Kryptowährungen handeln und sich nicht bewusst sind, dass selbst wenn sie von einem Coin zu einem anderen wechseln, dies eine Kapitalertragssteuer auslösen kann“, erklärt Chauhan.

Sie fügte hinzu, dass einige Anleger Briefe erhalten haben, weil sie nicht bereit waren, die Kapitalertragssteuer zu zahlen. Chauhan geht davon aus, dass die HMRC in den kommenden Jahren ihr Vorgehen intensivieren wird. Sie stellte fest, dass die Behörde erhebliche Fortschritte bei der Sammlung und Analyse von Daten von zentralisierten Kryptobörsen gemacht hat.

Experten warnen vor strengerer Durchsetzung

Andrew Park, Partner für Steuerermittlungen bei Price Bailey, bezeichnete das Vorgehen der HMRC als „unvermeidlich“. Er riet den Inhabern von Kryptowährungen, akribisch über ihre Transaktionen Buch zu führen und sicherzustellen, dass alle steuerpflichtigen Gewinne in ihren jährlichen Selbstveranlagungsformularen angegeben werden.

Park ermutigte auch verunsicherte Investoren, freiwillige Angaben zu machen und betonte, dass:

„Freiwillige Angaben werden von der HMRC nachsichtiger behandelt – einschließlich niedrigerer Strafen.“

Diese Entwicklung zeigt, dass sich Großbritannien zunehmend auf die Einhaltung von Krypto-Steuern konzentriert, da die Regulierungsbehörden die Aufsicht angesichts der wachsenden Beteiligung an digitalen Vermögenswerten verschärfen.

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